Gutshof Erlebach
Der Gusthof Erlebach wurde bereits im Mittelalter als kleines Rittergut aufgebaut und soll damals über zwei Herrschaftshäuser, eine Mahlmühle und eine Ziegelhütte verfügt haben. Der kleine Ort gehörte einem Adelsgeschlecht, dass um die 1920er Jahre ausstarb. So kam es dazu, dass 1945 das Land an die Bauern und Bürger der umliegenden Orte verteilt wurde. Von den nun dort lebenden 29 Einwohnern, waren 16 Umsiedler aus dem Sudetenland, die froh waren, hier nun eine neue Heimat gefunden zu haben. Leider war das Glück aber nur von kurzer Dauer. 1948 wurden auf sowjetischen Befehl hin das Gutshaus und die Scheune abgerissen. Das ehemalige Herrschaftshaus diente von nun an als Alten- und später als Kinderheim. Nach dem Errichten des Grenzzaunes zwischen Thüringen und Bayern lebten die Einwohner im 500-Meter-Schutzstreifen. Jetzt wurde alles noch schlimmer. Kontrolle und Überwachung wurden zum Dauerzustand. Der Weg vom Feld oder vom Stall zum Haus bedeutete nun Warten am Schlagbaum, Unsicherheit, Angst. 1975 kam plötzlich die Meldung, dass der Ort liquidiert würde, und die Einwohner umgesiedelt werden sollen. Als daraufhin eine Frau mit Selbstmord drohte, gab es dennoch noch ein paar Jahre Verschonung. Im Dezember 1986 musste schließlich die letzte Familie Erlebach verlassen, der Ort wurde unmittelbar danach dem Erdboden gleich gemacht.
Heute ist vom ehemaligen Ort nur noch wenig übrig: ein paar Haufen Bauschutt, ein paar Grundmauern, die inzwischen zugewachsene Brücke über den Graben, der zum Dorfteich führt und die etwas abseits gelegen die ehemalige Grablege.
Location besucht am: 26.07.2015 - Galerie erstellt am: 17.04.2016