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Oberes Schloss




Das Obere Schloss in Untersiemau

Das so genannte Obere Schloss in Untersiemau kann auf eine wechselhafte Geschichte zurückblicken.

Wichtigste Daten:

Mittelalter: Bau des Gebäudes als Amtsgebäude durch die Schenken von Siemau

1496: Vererbung an Valentin von Schenk

1521: Verkauf an die Herren von Brandenstein

1525: Plünderung & Zerstörung durch Brand des Gebäudes im Bauernkrieg

30-Jähriger Krieg: Erneut wurde das Gebäude niedergebrannt

1682: Die Herren von Brandenstein bauten das Gebäude wieder auf, stockten es um eine Etage weiter auf und erhöhten den Turm

1800: Verkauf an Herrn von Muffel

Nach dem Tod von Herrn von Muffel: Verkauf an Johann Dietrich von Könitz

1866: Gebäude fiel ins Eigentum der Herzoglichen Landesbank

1870: Verkauf an Karl Fischer, der sich aber finanziell damit übernahm…

1871: Kauf des Gebäudes von Zigarettenfabrik Barth

1888: Verkauf an Adolf Barth

1899: Verkauf an Brauereidirektor August Schubert, für 7120 Mark

1902: Schneidermeister Josef Ott übernahm den Bau

1904: Zwangsversteigerung. Zuschlag erhielt die herzogliche Rentenbank mit 7500 Mark

1923: Kauf durch den Hotelier Carl Busch

 

Nach familiären Zerwürfnissen trat Carl Busch das Schloss an seinen minderjährigen Enkel ab, der auch der heutige Besitzer (heute über 80 Jahre) ist. Vor dem Zweiten Weltkrieg bewohnten mehrere Familien das Schloss. Nach dem Krieg fanden hier Vertriebe ein Zuhause. Ende der 1960er Jahre sanierte der Besitzer den Turm und den Dachstuhl.

 

1975: Der Besitzer bot der Gemeinde Untersiemau das Schloss als Rathaus an, sein Angebot: 550000 Mark.  Später eine Senkung auf 500000 Mark. Die Sanierungskosten jedoch hätten ca. 1,3 Millionen Mark gekostet, weshalb die Gemeinde nur 450000 Mark zahlen wollte. Dieses Preisangebot nahm der Besitzer jedoch nicht an, und der Kauf scheiterte daran.




 

Heutige Lage:

 

„Das Obere Schloss in Untersiemau liegt nicht im Dornröschenschlaf – es verfällt“ (Zitat Neue Presse Coburg)

 

Eine gerechtfertigte Aussage. Der Verfall ist schon von Außen zu erkennen. Schiefer fallen ab, Putz bröckelt ab, Fenster gibt es teilweise schon nicht mehr – Sie wurden durch Spanplatten ersetzt. Balkongeländer fehlen. Äußere Dachbalken vergammeln.

 

Ein Anbau befindet sich am Schloss. Er sollte damals helfen, das Schloss als ein Lokal mit Fremdenzimmern zu verwandeln. Dieser Versuch scheiterte. Der Anbau aus grauem Mauerwerk steht noch heute am Gebäude, sieht aber wegen der anderen verwendeten Baumaterialien noch immer so aus, als gehöre er hier nicht hin.



 

Da der Zustand des unter Denkmalschutz stehenden Schlosses immer schlimmer wird, hilft die Denkmalschutzbehörde dem Besitzer bei manchen Aufgaben, wie z.B. wenn ein relevantes Dachblech oder ein Ziegel kaputt geht. Die Denkmalschutzbehörde könnte dem Besitzer Zwangsmaßnahmen anordnen, die aber bei der finanziellen Lage des Besitzers vorrausichtlich nicht umgesetzt werden könnten. 

 

Die unmittelbaren Anwohner ärgern sich über den Anblick, sie sprechen von einem Schandfleck, und dass sich endlich etwas tun müsse…


 






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