Urban Exploration
Lost Places Deutschland

Spezialkinderheim für schwer erziehbare Kinder und Jugendliche

Aufgrund der sehr langen und wechselhaften Geschichte des Ritterguts, das wohl schon seit 1230 bestand, beginnen wir mit der Geschichte erst im Jahre 1824 als das Rittergut zu einem Landeswaisenhaus ernannt, und später zur Korrektionsanstalt für kriminelle Kinder erweitert wurde. Mit der damaligen Vergrößerung der Anlage entstand ein eigener Ortsteil in dem Dorf, das abseits des Ritterguts zwei weitere Ortskerne hatte, und dessen Leben und Entwicklung die Anstalt von nun an prägte.  Nach dem ersten Weltkrieg wandelte sich die Einrichtung mehr zu einer Fürsorge- und Erziehungsanstalt für Kinder, bis sie 1933 als Korrektionsanstalt für "asoziale und arbeitsunwillige" Erwachsene umgewandelt wurde, wobei man die Insassen zwischen Ver- und Bewahrte unterschied.

Ab 1945 wurde das Gelände dann von der DDR als Jugendwerkhof betrieben, in der Jugendliche untergebracht wurden, die nicht der "sozialistischen Persönlichkeit" entsprachen und die hier zu "bewussten Bürgern" der DDR umerzogen werden sollten. Zu dieser Zeit herrschten in allen Jugendwerkhöfen der DDR teils menschenunwürdige Lebensbedingungen, die Insassen waren weitestgehend rechtlos sowie den Misshandlungen und Schikanen der Erziehern ausgesetzt.

Um 1960 wurde der Jugendwerkhof dann in ein Heim für schwererziehbare Kinder und Jugendliche umgewandelt. Auch hier seien Gewalt und Missbrauch der Kinder immer noch an der Tagesordnung gewesen, es gab eine besonders vergitterte Zelle in einem Raum, und das bekannte Kellerverlies, von dem heute sehr viele Fotos im Internet kursieren.



In wie weit all diese Geschichten wahr sind, ist natürlich schwer nachvollziehbar. Entsprechende Gegenstände/Begebenheiten, auf die man heute in den Gebäuden stößt, scheinen die Berichte aber zu stützen. Wir selbst haben leider den Raum, in dem es die bereits genannte Zelle gibt, bei unserer Begehung wohl verpasst, Fotos hiervon lassen sich aber bei anderen Fotografen finden. Was einem aber die ganze Zeit auffällt, ist, dass sämtliche Fenster in den unteren Stockwerken vergittert sind. Aufgrund der länger zurückliegenden Geschichte ist das durchaus nachvollziehbar, aber zum Schluss waren hier ja lediglich Kinder untergebracht…

Ungefähr mit der Wende wurde dieses Heim dann geschlossen. Seitdem verfallen die Gebäude, mittlerweile ist beim ehemaligen Herrenhaus das Dach eingestürzt. Zwischenzeitlich gab es Pläne, das Gelände zu einem Schulungs- und Konferenzzentrum umzubauen, welche jedoch bisher nicht umgesetzt wurden, und deren Umsetzung aufgrund des Zustandes auch eher unwahrscheinlich ist.

Da wir mitten im Sommer dort waren, waren leider aufgrund des Bewuchses kaum ordentliche Außenaufnahmen möglich…

Wer nicht scrollen will, kann sich hier die Fotos als Diashow ansehen:





















































Location besucht am: 04.06.2015 - Galerie erstellt am: 24.07.2016

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